Hoffnung
Hoffnung ist ein großes Wort.
Vieles verbirgt sich darin,
es ist bedeutungsschwanger.
Bis zum Schluss
wohnt der Hoffnung etwas Gutes inne.
Aber ob das Ende tatsächlich Gutes bringt –
ob der Traum Wirklichkeit
die Verheißung erfüllt
das Versprechen eingelöst wird –
wissen können wir das nicht.
Hoffnung muss sich bewähren,
bis zuletzt, bis zum Ende,
erst dann wird man wissen,
hoffentlich:
Dass Wunder wahr werden.
Dass Wunden heilen.
Wenn mein Herz hofft
so ganz tief
von innen heraus
dann tut es das nie allein.
Dann ist da eine Kraft,
die von irgendwo her kommt
die mit den Blättern im Wind säuselt
und mit Schmetterlingen um die Wette tanzt
die mit mir träumt und sehnt,
wartet und erspäht.
Sie schenkt mir Hoffnung
und lässt sie wachsen.
Verändert mein Herz,
Lässt es gedeihen.
Gotteskraft.
Lebenskraft.
Grünkraft, sagt Hildegard von Bingen:
Viriditas.
Sie bringt Leben hervor, lässt erblühen.
Sie wohnt uns inne.
Hat ihr Zuhause in meinem Herzen
und in allem, das lebt und wächst
und kreucht und fleucht auf dieser Erde.
In allem, das Grün ist.
Ode an die Hoffnung
Hoffnung, du Schöne.
Strahlend wie der Ostermorgen,
Wie sattes Gras im Morgentau.
Dein seidiger Saum
berührt den kargen Boden
Und kitzelt Grün hervor.
Im leisen Sommerwind spielt
dir dein Kleid um die Beine,
und wohin du deinen Fuß setzt,
leise und zart,
da blüht Leben hervor,
hinein bis in die Ewigkeit.
Hoffnung, du Strahlende,
du weißt es schon:
wir sind geliebter, als wir es erahnen
und kein Leben ist je verloren.
Es kann uns nichts geschehn:
„Denn in alles Sterben
legt Gottes sein leises Wiederauferstehn“
(von Michael Greßler)
Hoffnung, du Gute,
mit sanften Händen hebst du auf,
was zerschlagen ist.
Du lässt uns unsre Lebensscherben sehen,
wie sie einmal sein werden:
Zusammengefügt. Heil.
Mit deinem Glanz umhüllst du sie.
Du lächelst und du flüsterst leise,
dass einmal alles gut wird.
Und dass darum jetzt
schon alles gut ist.
Einmal, da sind wir die Träumenden,
sagst du:
Wieder beieinander.
Wieder bei Gott.
Einmal ist Gott bei uns.
Und einmal ist schon jetzt, sagt dein strahlendes Gesicht.
O Hoffnung, du Frohe,
– denn „hoffen“, das kommt von „hüpfen“ –
Du wärmst unser Herz
Bis es deinen zarten Takt tanzt.
O, Hoffnung, du einzige!
Was Hoffen heißt
Hoffen ist Wagen.
Man kann ins kalte Wasser springen,
alles auf eine Karte setzen,
Augen zu und durch.
Das geht.
Aber nicht immer.
Hoffnung ist ein großes Wort.
So groß wie ein blankes Blatt Papier,
und manchmal weiß man nicht,
wo man den Stift zuerst ansetzen soll.
Hoffen ist Wagen.
Ich wage zu hoffen, dass …
geht manchmal nur in brüchigen Stücken.
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