Heute mal mutlos

Mal ehrlich – es gibt diese Tage, da ist auch das letzte Quäntchen Mut aufgebraucht. Und ich fühle mich heute ein bisschen wie diese leere Leine. Erschöpft. Keine Zugkraft. Lose und ausgefranst. Ich weiß, ich bin viel weniger belastet, als die meisten anderen Menschen. Und doch mehr, als ich es gewohnt bin. Oder anders. Und ich schaffe es nicht, loszulassen und im Wind zu flattern. Die Knoten sind zu fest. Ich klammere, und manches klemmt an mir. An meinen Nerven. Ich bin wahnsinnig dünnhäutig grad, Gefühle im Auf und Ab und Drehdichherum. Und dann ist da an den Gitterstäben dieser pinke Farbklecks. Er macht mich so froh heute, weil sie noch immer da ist: Die Farbe in meinem Leben, laut und knallig. Jemand anders hat ihm dort hinterlassen. Eine leise Spur. Denn der Mut ist jetzt anderswo unterwegs. Andere haben gerade mehr davon, als ich. Und das ist gut so. Er muss nicht immer gleich verteilt sein. Mut ist dazu da, dass jede_r ihn mal haben darf, um auch für andere mutig zu sein, und die Dünnhäutigen und Ausgefransten dürfen loslassen. Und hoffentlich flattert sie dann in der Feierabendsonne, meine Seele, und lässt sich tragen von heiligen Windesflügeln. 

 

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